Bei der Steuererklärung stellt sich häufig die Frage, ob und wie Krankheitskosten steuerlich geltend gemacht werden können. In Deutschland können Krankheitskosten als sogenannte „außergewöhnliche Belastungen“ von der Steuer abgesetzt werden. Doch was zählt eigentlich zu diesen Krankheitskosten und wie funktioniert der Abzug genau?
Was sind Krankheitskosten?
Zu den Krankheitskosten zählen grundsätzlich alle Aufwendungen, die zur Heilung oder Linderung einer Krankheit notwendig sind. Dazu gehören unter anderem:
- Arztkosten: Besuche beim Hausarzt, Facharzt oder Heilpraktiker.
- Medikamente: Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente, aber auch für bestimmte nicht verschreibungspflichtige Medikamente, wenn sie vom Arzt verordnet wurden.
- Therapien: Kosten für Physiotherapie, Psychotherapie, Ergotherapie und ähnliche Maßnahmen.
- Krankenhauskosten: Kosten für Krankenhausaufenthalte, Operationen und medizinisch notwendige Eingriffe.
- Hilfsmittel: Brillen, Hörgeräte, orthopädische Schuhe, Prothesen, Rollstühle und andere Hilfsmittel, die zur Linderung oder Behandlung einer Krankheit notwendig sind.
- Pflegekosten: Aufwendungen für eine notwendige Pflege zu Hause oder in einem Pflegeheim.
- Kur- und Reha-Maßnahmen: Kosten für ärztlich verordnete Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen.
- Zahnbehandlungskosten: Diese können ebenfalls als Krankheitskosten gelten.
- Fahrtkosten: Kosten für Fahrten zum Arzt oder Therapeuten können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls abgesetzt werden.
Wie werden Krankheitskosten steuerlich geltend gemacht?
Um Krankheitskosten von der Steuer absetzen zu können, müssen diese zunächst als außergewöhnliche Belastungen anerkannt werden. Dabei gilt eine bestimmte Zumutbarkeitsgrenze, die von Faktoren wie dem Gesamteinkommen, dem Familienstand und der Anzahl der Kinder abhängt. Diese Grenze bestimmt, welcher Teil der Krankheitskosten selbst getragen werden muss.
Die Höhe dieser Grenze ist unterschiedlich:
- Für Alleinstehende ohne Kinder beträgt sie in der Regel 5 bis 7 % des Gesamteinkommens.
- Bei Verheirateten oder Alleinerziehenden mit einem Kind liegt sie bei etwa 4 bis 6 %.
- Mit zunehmender Kinderzahl sinkt die Grenze weiter.
Was ist zu beachten?
Damit Krankheitskosten steuerlich anerkannt werden, ist es wichtig, alle Belege, Quittungen und ärztlichen Verordnungen sorgfältig aufzubewahren. Insbesondere muss die medizinische Notwendigkeit der Aufwendungen nachgewiesen werden können. Vor allem bei außergewöhnlichen oder alternativen Heilmethoden, die nicht allgemein anerkannt sind, kann ein ärztliches Attest erforderlich sein.
Fazit
Krankheitskosten können schnell zu einer großen finanziellen Belastung werden. Durch die Möglichkeit, diese Kosten von der Steuer abzusetzen, kann die finanzielle Belastung jedoch gemildert werden. Auch wenn die zumutbare Belastung selbst getragen werden muss, reduzieren die absetzbaren Krankheitskosten die Steuerlast und verbessern damit die finanzielle Situation.
Beachten Sie, dass dieses Video lediglich eine allgemeine Übersicht zu dem Thema bietet. Haben Sie Interesse am Thema Krankheitskosten absetzen? Dann kontaktieren Sie uns, wir nehmen uns gerne Zeit für eine individuelle Beratung.
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Diese Videos stellen keine individuelle Beratung dar. Sie dienen der allgemeinen Information und sollen aufzeigen, was steuerlich möglich, aber auch was nicht möglich ist. Bitte beachten Sie, dass sich die gesetzlichen Regelungen inzwischen geändert haben könnten (Stand: 01/2025).